LOGBUCH LXIX (15. Januar 2025). Von Christoph Fackelmann

Der künstlerische Reichtum, den die Hinwendung der Deutschen Romantik zum Märchen hervorbrachte, ist staunenswert, und die Vitalität, mit der sie an dem wohleingerichteten und gutgesicherten Wahrheitssystem des rationalistischen Domestizierungsprojektes rüttelt, wirkt zeitenüberdauernd. Auch daß sie sich der Dämonie, die sich dabei auftut und mitunter ausgesprochen homunkuleisch-hybride Züge aufweist, stellt, macht ihre Bedeutung aus.
LOGBUCH LXVIII (20. Dezember 2024). Von Daniel Zöllner

Philipp Theisohn, Professor für Literaturwissenschaft an der Universität Zürich, nähert sich Botho Strauß – der Person und vor allem dem Werk – in einem neu erschienenen Buch unter dem Titel „Denken nach Botho Strauß. Begegnungen in einer anderen Zeit“. Es gehe Strauß beim Schreiben um das Durchbrechen des Gedränges der „sekundären Stadt“ (George Steiner). Dieses Anliegen scheint Theisohn wichtiger und ursprünglicher als die bis zur Erschöpfung diskutierten politischen Facetten von Strauß’ berühmtestem Essay „Anschwellender Bocksgesang“ von 1993.
LOGBUCH LXVII (2. Dezember 2024). Von Beate Broßmann

Eine Ikone feiert heute ihren 80. Geburtstag – und hat kurz davor ihren Lesern ein Geschenk gemacht: „Das Schattengetuschel“, erschienen im Oktober im Hanser-Verlag. Aus diesem Anlaß hat unsere Autorin einen Text verfaßt, der nicht so sehr Buchkritik, Rezension ist als vielmehr die begeisterte, aber zuweilen auch ratlose Antwort eines Lesers – und zugleich eine Hommage an einen großen Autor.
LOGBUCH LXVI (15. November 2024). Von Ruth Wahlster

Passend zum hundertjährigen Jubiläum ihres Erscheinens bildeten le Forts „Hymnen an die Kirche“ einen Schwerpunkt der diesjährigen Jahrestagung der Gertrud von le Fort-Gesellschaft, die vom 6. bis 8. September unter dem Thema „Kirche bei Gertrud von le Fort: Hort der Ordnung – Hort der Barmherzigkeit“ in das schöne und hoch über der Stadt Passau gelegene Exerzitien- und Bildungshaus auf Mariahilf einlud. Ein Tagungsbericht.
LOGBUCH LXV (16. Oktober 2024). Von Franz Prosinger

In seiner Antwort auf den letzten LOGBUCH-Beitrag widerspricht Prosinger Martin Thoms: Die dialogische Beziehung zwischen Gott und Mensch wahrt die souveräne Eigenständigkeit der göttlichen und die anvertraute Eigenständigkeit der menschlichen Person. Die Immanenz Gottes, seine Shekinah, ist der Abglanz seiner Transzendenz (vgl. Weish 7,26; Heb 1,3) und kein „gottverlassener Gott“.
LOGBUCH LXIV (13. September 2024). Von Martin Thoms

Wo ist Gott? Diese Frage erschallt durch die Menschheitsgeschichte. Wo ist Gott in Zeiten der Flüchtlings-, Klima- und Coronakrise? Wo ist Gott in Zeiten von Krieg und persönlichen Krisen? Wo ist Gott, wenn Kinder im Gazastreifen in die Luft gesprengt werden? Wo ist Gott, wenn in der Ukraine massenhaft unschuldige Menschen sterben? Wo ist Gott, wenn mein Gebet nicht erhört, die Krankheit nicht geheilt wird, das Leben keine gute Wendung nimmt? Ist diese Welt wirklich gottlos? Und wo ist Gott in dieser (scheinbar) gottverlassenen Welt? Wie können wir von Gott sprechen angesichts des Leids und der seufzenden Kreatur?
LOGBUCH LXIII (18. August 2024). Von Daniel Zöllner

Klaus Heinrich (1927–2020) war Professor für Religionswissenschaft auf religionsphilosophischer Grundlage an der Freien Universität Berlin. Seine Habilitation erfolgte mit dem Aufsatzband „Parmenides und Jona. Vier Studien über das Verhältnis von Philosophie und Mythologie“ sowie mit der Schrift „Versuch über die Schwierigkeit nein zu sagen“, die 1964 bei Suhrkamp erschien. Daß sich eine Auseinandersetzung mit diesem im wahrsten Sinne des Wortes außergewöhnlichen Werk auch weiterhin lohnt, zeigt der vorliegende Beitrag.
LOGBUCH LXII (15. Juli 2024). Von Beate Broßmann

Franz Kafka (1883–1924) wollte das Unzerstörbare, etwas, das bleibt und keiner bedingten Gültigkeit unterliegt. In seinem Schreiben, in seiner Literatur suchte er danach. Doch glaubte Kafka an Gott? War er religiös, und wenn ja, in welcher Form? In welchem Verhältnis stehen Kafkas Texte zu seinem Jüdischsein und zu seiner jüdischen Tradition? Diesen Fragen geht Broßmann in ihrem Essay zum Kafka-Jahr nach.
LOGBUCH LXI (15. Juni 2024). Von Christoph Rohde

Die sogenannte Woke-Bewegung hat zu heftigen Debatten geführt. „Wokeness“ ist von den Universitäten über die Medien und die Kunstbranche bis in die Ideologie global tätiger Konzerne eingedrungen. Die relativ diffuse und dennoch wirkmächtige Bewegung, die vor allem in intellektuellen Zirkeln westlicher Universitäten als scheinbar progressives Paradigma entstanden ist, hat ihre Wurzeln in einer gesellschaftlichen Identitätskrise, die durch den Rückzug des christlichen Glaubens mitbedingt ist.
LOGBUCH LX (15. Mai 2024). Von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz

In der Leidensgeschichte gibt es mehrere Unbekannte, die, ohne es zu ahnen, Felsen ins Rutschen bringen. Übrigens ein Hinweis darauf, daß es kaum Nebensachen gibt. Offenbar steht wirklich alles mit allem in Beziehung, und der Schlag eines Schmetterlingsflügels löst anderswo einen Wirbelsturm aus. In diesem Fall wird nicht nur ein Fels ins Rutschen gebracht, er wird im Aufprall sogar zerschmettert. Petrus mit dem Beinamen der Fels prallt auf die Frage einer Magd und geht zu Bruch. Ein Auszug aus dem Buch „Frauen der Passion“.
LOGBUCH LIX (24. April 2024). Von Lothar C. Rilinger

Ein Mosaik im Dom von Aquileia zeigt einen Kampf zwischen einem Hahn und einer Schildkröte. Das Bild führt tief in die mythologische Geschichte des Christentums, denn es kündet vom Sieg des Herrn Jesus Christus über die Dunkelheit des Heidentums. Eine Vorabveröffentlichung aus Rilingers Buch „Auf der Suche nach dem Licht. Zeichen des Glaubens auf dem Weg von Aquileia nach Rom“.
LOGBUCH LVIII (15. März 2024). Von Christoph Fackelmann

Der „Herzhafte Hauskalender“ des Sozialen Friedenswerks mit dem schönen sophokleischen Motto „Nicht mitzuhassen, mitzulieben sind wir da!“ blickt inzwischen auf eine über 70-jährige Geschichte zurück, und diese knüpft ihrerseits an eine noch um ein Vielfaches ältere Tradition von staunenswerter Kraft und Würde an. Die Besprechung zeigt, daß und warum der diesjährige Hauskalender diese Tradition in gelungener Weise fortsetzt.
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