Bedenken und Besinnen

Zwei Essays des französischen Philosophen Louis Lavelle (1883-1951) bilden den Inhalt eines Bandes, der soeben als Auftakt zum Buchjahr 2022 im Lepanto-Verlag erschienen ist: Das Übel und das Leid und Über die Zeiten des Krieges, übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Hartmut Sommer. Die deutsche Erstausgabe dieser 1940 gemeinsam veröffentlichten Texte ist ein überzeitlicher Beitrag zu einem sehr aktuellen Thema. Hier finden Sie mehr zu der Neuerscheinung.

Dieses schmale, aber gewichtige Buch eröffnet zugleich eine weitere Reihe, mit der der Lepanto-Verlag auf die zugespitzte geistige Lage der Gegenwart reagieren möchte, konstruktiv und pointiert. Die Reihe nennt sich Bedenken und Besinnen
und folgt der Überzeugung, daß das Gebot der Stunde heute um so mehr gerade darin besteht, sich dieser Stunde, also dem blindlings rasenden Betrieb, zu entziehen. Nur wer der hohlen Geschwätzigkeit des Tages widersteht, kann die Gefahren geistiger und seelischer Taubheit überwinden. Um die innere Not unserer Zeit zu wenden, helfen nur Innehalten, Nachdenken, das Erwägen des höheren Sinns, der im Dasein und in der Welt verborgen liegt – Aufgabe und Verantwortung jedes einzelnen gegen sich selbst!

Die Reihe Bedenken und Besinnen will diesen Prozeß der Sammlung und Vergewisserung unterstützen, indem sie prägnante Texte aus Gegenwart und Vergangenheit des philosophischen und religiösen Denkens sowie der Zeit- und Kulturkritik zur Debatte stellt. Die Bände der Reihe sind nach einem anspruchsvollen graphischen Konzept gestaltet, mit feinerem Papier ausgestattet und mit einem im Offsetverfahren bearbeiteten natur-weißen Klappenumschlag versehen.

Als Aufforderung und Aufgabe verstanden, treten die beiden Verben "Bedenken"und "Besinnen" neben jene, die unsere andere neue Buchreihe bezeichnen: Erinnern und Überliefern
heißt die im gleichen Format und mit der gleichen sorgfältigen Ausstattung konzipierte Parallelreihe, in der die historische Darstellung im Mittelpunkt steht, und zwar sowohl aus der persönlichen Perspektive der Erinnerung als auch von der Warte des verantwortungsvollen Geschichtsschreibers (hier näher vorgestellt).

Im Herbst ist der erste Band dieser Reihe, Clara Lejeunes einfühlsames Porträt ihres Vaters, des berühmten Humangenetikers und Lebensschützers Jerome Lejeune, erschienen (mehr dazu hier
). Voraussichtlich im März wird der zweite Band herauskommen. Darin entfaltet der Literarhistoriker Günter Scholdt das Panorama einer vergessenen Literaturlandschaft mit großem christlichen Anteil: Schlaglichter auf die "Innere Emigration. Nichtnationalsozialistische Belletristik in Deutschland 1933-1945 (Voranzeige hier). Wir werden über dieses spannende Buch demnächst genauer informieren.

Abbildung: Käthe Kollwitz: Nachdenkende Frau, Radierung (1920), Museu de Arte de Sao Paulo / Wikimedia Commons, Umschlagillustration aus der Neuerscheinung von Louis Lavelle.


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